Geismar (Eichsfeld)

 

Basisdaten

Bundesland:

Thüringen

Landkreis:

Landkreis Eichsfeld

Geografische Lage:

Koordinaten: 51° 14' N, 10° 10' O 51° 14' N, 10° 10' O

Höhe:

250 m ü. NN

Fläche:

19,32 km²

Einwohner:

1.301 (31. Dezember 2004)

Bevölkerungsdichte:

67 Einwohner je km²

Postleitzahlen:

37308

Vorwahl:

036082

Kfz-Kennzeichen:

EIC

Gemeindeschlüssel:

16 0 61 035

Adresse der Verwal-
tungsgemeinschaft:

Kreisstraße 4
37308 Schimberg

Website:

VG Ershausen/Geismar

Politik

Bürgermeister:

Aloys Genau (CDU)

 

Geismar ist eine Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Ershausen/Geismar im thüringischen Landkreis Eichsfeld, welcher direkt an Hessen grenzt. Der Ort liegt am Fluss Frieda. Zur Gemeinde Geismar gehören weiterhin die Ortsteile Döringsdorf und Bebendorf.

 

Nachbargemeinden sind Schimberg, Lengenfeld unterm Stein, Pfaffschwende und Sickerode sowie das hessische Wanfried im Werratal.

 

 

Geschichte 

Urkundlich wird der Name "Geismar" im Jahr 1269 zum ersten Mal erwähnt. Der Name entwickelte sich aus den althochdeutschen Wörtern "gisan" und "mari" oder "meri", was "sumpfige Gegend, mit vielen Quellen in denen Luftblasen aufsteigen" bedeutet. In der Urkunde wird festgehalten, dass die damalige Pfarrkirche dem Kloster Anrode unterstellt war. Das Dorf hat im Laufe der Jahrhunderte seinen Standort vom Hülfensberg in die heutige Position verlagert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf 1641 von schwedischen Soldaten niedergebrannt; es handelte sich um einen Racheakt an der bäuerlichen Bevölkerung. Nur 4 Häuser wurden vom Brand verschont. Die im Jahre 1682 eingeschleppte Pest in den Landkreis Eichsfeld hinterließ auch in Geismar verheerende Spuren. Die erste Dorfschule wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Bis zum Jahr 1867 war sie einklassig. Der Standort der Schule wechselte bis zum heutigen Tag mehrfach.

 

Im Siebenjährigen Krieg quartierten sich französische Soldaten in den Häusern ein, wo sie auf Kosten der Bevölkerung lebten. Im Jahr 1802 fiel das Eichsfeld und mit ihm Geismar der Krone Preußens zu. Fünf Jahre später wurde das Eichsfeld dem Königreich Westfalen angegliedert. Der Bekennerbischof Dr. Konrad Martin wurde 1812 in Geismar geboren. Im Jahr 1825 wurde der Ort das Opfer eines Großbrandes. Nach diesem Großbrand wurde damit begonnen, die heutige Pfarrkirche in den nachfolgenden Jahren wieder aufzubauen. 1832 brach im Dorf die Cholera aus und forderte viele Opfer. Ab 1921 wurde der Ort an das Stromnetz angeschlossen. Am 4. April 1945 wurde Geismar von den Amerikanern besetzt. Durch das Potsdamer Abkommen verließen die Amerikaner den Ort wieder und wurden Anfang Juli durch sowjetische Soldaten ersetzt. Es begann die kommunistische Herrschaft mit Enteignungen der besitzenden Bevölkerung. Das Dorf lag nun in dem fünf Kilometer breiten Sicherheitsgürtel an der innerdeutschen Grenze. Ein Drittel der dörflichen Bewohner verließ in den 1950er Jahren den Ort und flüchtete in die BRD. Es begann ein wirtschaftlicher Niedergang in der gesamten Region. 1957/58 erhielt das Dorf ein Kanalisationsnetz. In den Jahren 1983 - 89 arbeitete Dieter Althaus, der heutige Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, als Lehrer an der Polytechnischen Oberschule in Geismar.

 

 

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1813 - 879
  • 1994 - 1.334
  • 1995 - 1.346
  • 1996 - 1.313
  • 1997 - 1.305
  • 1998 - 1.311
  • 1999 - 1.322
  • 2000 - 1.325
  • 2001 - 1.318
  • 2002 - 1.317
  • 2003 - 1.301
  • 2004 - 1.301

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik / 1813: 700 Jahre Geismar (Festschrift)

 

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die landschaftlich bezaubernde Lage des Dorfes

Das Geburtshaus des Bekennerbischofs Dr. Konrad Martin

Die Dorfkirche St. Ursula mit ihrem dekorativen Altar

Teile des alten Gutshofes Lorenz (Wohnhaus und Schafstall)

Wohnhaus mit steinerner Toreinfahrt des alten Kottens von H. Goldmann, dem Großvater des Franziskanerpaters und China-Missionars Eusebius Lange

Standort der ersten Schule Geismars in der Friedensstraße (Das Gebäude wurde in den 80er Jahren abgerissen)

Die Region „Am Galgenrain“ in Dorfnähe, eine alte Hinrichtungsstätte aus dem Dreißigjährigem Krieg,

Der Kreuzweg zur Höhe des Hülfenberges mit eindrucksvollen Stationsbildern

Der Hülfensberg, Wallfahrtskirche mit Hülfenskreuz aus dem Mittelalter.